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SÜDWEST PRESSE Neckar-Chronik | 29.12.2018

Kleine Lichtblicke in großer Not

Der Verein „Von Mensch zu Mensch“ besteht seit 14 Jahren und hat seither 350 000 Euro an Spenden gesammelt. Gründer Edgar Schwind erklärt im Gespräch mit der SÜDWEST PRESSE, wie es dazu kam und was bereits geleistet wurde. Von Frank Wewoda

Edgar Schwind
Edgar Schwind hat den Verein „Von Mensch zu Mensch“ im Jahr 2004 gegründet. „Die Spender kennen uns, sie sind meistens selbst Mitglieder“, sagt der Empfinger Vereinsvorsitzende.Bild: Frank Wewoda

Männer sind es vor allem, die nicht auf Hilfe angewiesen sein wollen, Spenden als Almosen für sich und ihre Familien empfinden und sich daher schwer tun, Hilfe anzunehmen, berichtet Edgar Schwind, Vorsitzender des Vereins „Von Mensch zu Mensch“. So sei es schwierig, die hilfebedürftigen Menschen vor Ort ausfindig zu machen. Frauen und Mütter würden sich leichter tun, Hilfe anzunehmen, hat Schwind oft erlebt. Edgar Schwind: „Wir schreiten dort ein, wo staatliche Hilfen nicht greifen, auch sonst keine Institutionen oder Verbände zur Stelle sind, die Menschen in Notlagen helfen.“
Diese Motivation und das Credo, vor Ort zu helfen, haben den Kreis der vom Verein Unterstützten geprägt: Viele Familien mit behinderten Kindern seien unter diesen Menschen. Diese leben allesamt im Landkreis Freudenstadt und den direkt angrenzenden Landkreisen. Entscheidungen, wem Hilfe zugute kommt, habe der Vorstand immer einstimmig beschlossen.

Auf das 14. Jahr seines Bestehens blickt „Von Mensch zu Mensch“ Ende 2018 zurück, der dieses Jahr etwa über die Unterstützung für den Wiesenstetter Nevio Kaufmann öffentlich wahrgenommen wurde. Der mehrfach behinderte fünf Jahre alte Junge, der nicht spricht, ist auf einen Rollstuhl und eine Vielzahl anderer Geräte zu therapeutischen Zwecken angewiesen. Nevio kam mit fehlentwickelter Wirbelsäule zur Welt, wurde mehrfach operiert, unter anderem wegen eines Tumors. Im neu erbauten Elternhaus fehlte es jetzt an einem Treppenlift. Ständige Auseinandersetzungen um die Kostenübernahme mit verschiedenen Kostenträgern, vor allem der Krankenkasse, prägen und belasten ohnehin schon das Leben der Familie.
Katja Schmid, eine Freundin der Familie, startete deshalb eine Spendenaktion vor etwas mehr als einem Jahr, der Verein „Von Mensch zu Mensch“ koordinierte die Hilfe. Am Ende kamen rund 20 000 Euro zusammen, die den Einbau des Plattformlifts ermöglichten. Dieser wurde mit einem Fest vor dem Haus der Familie Klein-Wiele/Kaufmann gefeiert.
Die Ausstattung von Notarztfahrzeugen im Landkreis Freudenstadt mit telemetrischen EKG-Geräten, die dem Krankenhaus schon bei der Anfahrt von Patienten oft überlebenswichtige Daten übermitteln, waren eine weitere große Investition.

"Wir schreiten dort ein, wo staatliche Hilfen nicht greifen, auch sonst keine Institutionen oder Verbände zur Stelle sind, die Menschen in Notlagen helfen." Edgar Schwind, Vorsitzender

Doch auch für kleinere Lichtblicke im Alltag von Menschen sorgt der Verein: So organisiert und finanziert „Von Mensch zu Mensch“ auch Besuche der Gruppe „Clowns im Dienst“ in Altenund Pflegeheimen.
Menschen vor der eigenen Türe zu helfen, lag dem Empfinger Edgar Schwind am Herzen, als er den eigenen Verein auf den Weg brachte. Anfang der 2000er-Jahre war das, als sich der heimatverbundene Unternehmensberater zu fragen begann, wohin die ganzen Gelder am Ende fließen, die er und seine Landsleute jährlich an große karitative Organisationen spenden, bevorzugt zu Weihnachten. „Ich möchte sehen, was mit meinem Geld passiert.“ Diese weit verbreitete Idee hatte für den Empfinger aber eine seltene Konsequenz: Schwind nahm sich selbst der Aufgabe an, ohne große Verwaltung und Personalaufwand ebenfalls Spendengelder hier vor Ort zu sammeln und diese hilfebedürftigen Menschen ausschließlich in der Umgebung zugute kommen zu lassen.
Seit 2004 habe der Verein so inzwischen 350 000 Euro an Spenden gesammelt. Auf eines ist Edgar Schwind besonders stolz: „Unsere jährlichen Verwaltungskosten liegen bei nicht mehr als 100 Euro“, stellt der Vereinsvorsitzende fest. Das heißt: Die Spenden kommen dank des ehrenamtlichen Engagements praktisch ohne Abzüge bei den Empfängern an. Auch für Werbung und Öffentlichkeitsarbeit fallen keine Kosten an: „Die Spender kennen uns, sie sind meistens selbst Mitglieder.“




Schwarzwälder Bote | 28.12.2018

Geld für einen guten Zweck
Wiesenstetter Winkelnachbarschaft spendet an Verein

Die Winkelnachbarschaft Wiesenstetten macht sich Jahr für Jahr – jetzt zum elften Mal – viel Mühe und organisiert den Winkeladvent. Der Erlös sollte einem guten Zweck in der Heimat zur Verfügung gestellt werden und so überreichte Martin Dietz einen Spendenscheck an den Empfinger Verein Von Mensch zu Mensch. Auch Menschen in Wiesenstetten und Empfingen, also vor der Haustüre, erhalten Unterstützung von diesem Verein.

Spende Wiesenstetter Winkelnachbarschaft
Hans Deuringer (links) nimmt von Martin Dietz den Spendenscheck entgegen.Bild: Hellstern
Stark gewachsen:
Hans Deuringer aus Empfingen nahm für den Verein den Scheck in Höhe von 250 Euro in Empfang. Er bedankte sich und sprach Glückwünsche aus zu diesem Event, bei dem gefühlt ganz Wiesenstetten unterwegs ist. In wenigen Worten stellte er den Verein vor, der seit 2004 von 19 auf 189 Mitglieder angewachsen ist und seither rund 240 000 Euro Spenden und Mitgliedsbeiträge eins zu eins, also ohne Verwaltungsaufwand, in Projekte zur Linderung von Leid und in aktive Hilfe ausschließlich in der Region verteilt hat.





SÜDWEST PRESSE Neckar-Chronik | 21.12.2018

Sieben Frauen – ein Weihnachtsumtrunk

Der erste „Empfinger Weihnachtsumtrunk“ stimmt am Sonntag von 15 bis 21 Uhr vor dem Rathauszwanglos auf die Feiertage ein. Gemeinde rechnet mit 300 Besuchern, wenn Wetter mitspielt. Von Frank Wewoda

Weihnachtsumtrunk
Vor dem Empfinger Rathaus und unter dem Weihnachtsbaum versammeln sich Einwohner und Gäste am Sonntag, um gemeinsam auf Heiligabend anzustoßen.Bild: Karl-Heinz Kuball

Immer nur an Glühweinständen und Weihnachtsmärkten außerhalb von Empfingen auf Weihnachten anstoßen – davon hatte eine Clique aus sieben Mädchen endgültig genug. „Jeder von uns fährt immer nur nach Dornhan auf den Weihnachtsmarkt“, erzählt Jana Walter. Beim gemeinsamen Urlaub auf Mallorca kamen sie und ihre Freundinnen daher auf die Idee, ihrer Empfinger Heimat eigenhändig einen weihnachtlichen Treffpunkt in der Ortsmitte zu bescheren.

Alternative zum Krämermarkt
Einen Weihnachtsmarkt vermissen die sieben in ihrem Heimatort schon länger. „Es gibt ja immer nur den Krämermarkt“, meint Jana Walter, eine der Organisatorinnen. So war die Idee geboren und ging den Mädchen nicht mehr aus dem Kopf. „Wir wollten dieses Jahr klein anfangen und dachten es kommen höchstens 100 Leute“, so Walter weiter. Am Ende sei es doch deutlich mehr Aufwand gewesen als anfangs gedacht. Recht spontan holten sich die Mädchen die Gestattungfür die öffentliche Veranstaltung ein. Dass sie ein Dixie- Klo aufstellen müssten, war ihnen auf Mallorca auch noch nicht bewusst. Doch bei der Gemeinde und Bürgermeister Ferdinand Truffner rannten die Macherinnen generell sofort offene Türen ein. Doch der Schultes riet nach seiner im ersten Amtsjahr gesammelten Empfinger Festerfahrung. gleich besser mit 300 Besuchern zu kalkulieren. Aus seiner Zeit als Naberner Ortsvorsteher kennt er einen ähnlichen Weihnachtstreff, der dort am dritten Advent stattfinde. „Wir unterstützen das Vorhaben natürlich“, war für Truffner gleich klar.

Weihnachtsumtrunk
6/7 Organisatorinnen des Empfinger Weihnachtsumtrunks von links nach rechts: C. Moser, L. Brumm, J. Sickeler, J. Walter, D. Kolb und M. Lehmann.Bild: Privatbild
Besonderes Glühgin-Rezept
So wird es direkt vor dem Rathaus und unter dem Weihnachtsbaum am 23. Dezember erstmals einen Stand mit Kinderpunsch, Glühwein und Glühgin im Ausschank geben – „wir wollten auch etwas Besonderes anbieten und mit dem Glühgin ein neues Rezept ausprobieren“, erläutert Jana Walter. Dazu gibt es Waffeln und rote Würste vom Grill, natürlich vom örtlichen Metzger. Die Tische leiht sich der Organisationsstab vom Jugend- und Kulturverein aus. Selbst an schlechtes Wetter haben die Mädchen gedacht: „Wir haben einen Zelt-Pavillon organisiert“, erzählt Walter. Die Einnahmen sollen nur die eigenen Kosten decken, den Rest wollen die Mädchen an den Empfinger Verein „Von Mensch zu Mensch“ spenden. Jana Walter:_ „Am Anfang dachten wir, wir können alles auf freiwilliger Spendenbasis anbieten.“ Das sei ihnen letztlich doch zu riskant vorgekommen. „Nun sind wir wirklich gespannt, wie viel los sein wird“, so Jana Walter. Die feierlustigen Empfinger dürften sie nicht im Stich lassen.




SÜDWEST PRESSE Neckar-Chronik | 21.12.2018

Infinex sammelt für guten Zweck

Auszubildende der Firma Infinex haben eine vierstellige Summe gesammelt. Das Geld geht an verschiedene Organisationen.

Weihnachtsumtrunk
Michael Marshall, Timo Spitschuh, Lisa Rohde, Edgar Schwind, Lara Schuler, Markus Harr, Daniel Diesendorf von der Firma Infinex.Privatbild

„Lachen und Lächeln sind Tor und Pforte, durch die viel Gutes in den Menschen hineinhuschen kann.“ Diese Worte des Dichters Christian Morgenstern haben sich die Auszubildenden der Infinex Group zu Herzen genommen und Realität werden lassen. Im Rahmen ihrer Projektarbeit gelang es ihnen, über 1000 Euro für einen guten Zweck zu sammeln.
Die Infinex Group mit Standorten in Haiterbach und Horb legt viel Wert auf Ausbildung und ermöglicht ihren Azubis seit Jahren, ihr erlerntes Wissen fest zu vertiefen, indem sie dieses eigenständig in die Praxis umsetzen. Im Rahmen ihrer aktuellen Projektarbeit entschieden sich Ausbilder und Auszubildenden dieses Jahr, Geld für einen guten Zweck zu sammeln. Gestartet wurde zur Leistungsschau im Haiterbacher Industriegebiet, bei der die Auszubildenden mit einem Tombola-Stand auf dem Gelände der Infinex Group vertreten waren.
Dabei haben die Azubis nicht nur den Stand eigenständig konzipiert, gebaut und betreut, sondern im Vorfeld die Geschenke von Firmen organisiert, welche am Leistungsschau-Stand verlost wurden. Auch die Wahl der Vereinigung, der sie den Erlös zukommen lassen wollen, haben sich die Azubis nicht leichtgemacht. Nachdem sie sich ausführlich über unterschiedliche Vereinigungen und deren Projekte informierten, entschieden sie sich schließlich für „Von Mensch zu Mensch, Empfingen e.V.“
Der sich ausschließlich über Spenden finanzierende Verein unterstützt unter anderem den Tübinger Verein „Clowns im Dienst e.V.“, welche in Krankenhäusern sowie Pflegeheimen für kranke Kinder und alte Menschen spielen. Die beiden gemeinnützigen Vereine haben ihre gemeinsame Aktion „Frühlingslachen“ ins Leben gerufen, bei der die ehrenamtlichen Clowns im kommenden Frühjahr den Menschen mit Freude, Heiterkeit und Lachen fröhliche Lichtblicke schenken.
Die erfolgreiche Tombola-Aktion der Azubis blieb auch bei den anderen Mitarbeitern der Infinex Group nicht unbeachtet und so wurde die Spendenaktion alsbald auf das ganze Unternehmen ausgeweitet. Geschäftsführer Martin Hartl war so begeistert vom Engagement seiner Belegschaft, dass er spontan entschied, den gesammelten Spendenbetrag zu verdoppeln.




Doris Horschig-Ladenburger | 2018

Eine Mutter bedankt sich hier beim Verein „Von Mensch zu Mensch“. Sie schreibt:

Unser Fabian ist jetzt 3 Jahre alt und hat Trisomie 21. Schon im Alter von wenigen Monaten wurde uns von den Ärzten bescheinigt, dass Schwimmen zur 'Bekämpfung' der Muskel Hypotonie (eines der Merkmale von Trisomie 21) sehr förderlich sei.
Die Krankenkasse hat uns eine Unterstützung in Bezug auf die Kostenübernahme hierzu verweigert ("...Kurskonzept entspricht inhaltlich und methodisch nicht den vorgegebenen Qualitätskriterien" ... es ging hier um Baby- und Kleinkindschwimmen).

Und dann kam der Verein „Von Mensch zu Mensch" und hat ohne mit der Wimper zu zucken, ohne jegliche Bürokratie und achtfach auszufüllenden Formularen, die Kosten für fünf aufeinander folgende Schwimmkurse für unseren Fabian übernommen. Fabian liebt das Wasser und hatte super viel Spaß bei den Kursen - als positiver Nebeneffekt.
„Von Mensch zu Mensch" ist bei diesem Verein nicht nur ein Name, eine Phrase - es wird gelebt!.

Vielen Dank auf diesem Weg für Eure Unterstützung!




SÜDWEST PRESSE Neckar-Chronik | 27.10.2018 + 05.11.2018

20.000 Euro Spenden für einen Rollstuhl- Treppenlift

Der Verein „Von Mensch zu Mensch“ unterstützte eine Spendenaktion für den fünfjährigen Nevio Kaufmann aus Wiesenstetten. Initiiert hatte diese Katja Schmid für ihre Freundin Nina Klein-Wiele, Nevios Mutter.
Nun hatte die Bevölkerung Anfang November die Möglichkeit, diesen Rollstuhl-Lift anzuschauen.

Familie Nina Klein-Wiele, Christian Kaufmann und Nevio Kaufmann
Bild: Seidel
Beim Empfinger Verein „Von Mensch zu Mensch“ sind wir auf Menschen gestoßen, die mit großem Verständnis für unsere Situation, unkompliziert, aber nach klaren Regeln, helfen. Wir wurden bei der Finanzierung eines externen Treppenhauses unterstützt. Hier hat nun ein Rollstuhl-Plattformlift für unseren Sohn Nevio Platz. Somit gelangt er zukünftig in alle Stockwerke in unserem Haus.

Der Satz „ich hatte so viel Glück in meinem Leben, ich habe das Bedürfnis Menschen zu helfen, die nicht so viel Glück haben“, ist uns hier begegnet und hat uns sehr beeindruckt!

Großen Dank für die Hilfe!
Familie Nina Klein-Wiele, Christian Kaufmann und Nevio Kaufmann

Das Bild zeigt Nina Klein-Wiele und Christian Kaufmann mit ihrem Sprössling Nevio in ihrem Garten in Empfingen-Wiesenstetten.





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